Freiräume-Projekte 2023/24
Zeit für Knowledge Exchange und Wissenschaftskommunikation: „Open Humboldt Freiräume“ fördert 1 Professor und 2 Postdocs
Die geförderten Projekte und Wissenschaftler:innen für die neue Runde der Förderlinie „Open Humboldt Freiräume“ stehen fest. Der Open Humboldt Expert:innenkreis hat eine Förderempfehlung für vier Anträge ausgesprochen. Die Universitätsleitung ist dieser Empfehlung gefolgt und fördert folgende vier Projekte im Sommersemester 2023 bzw. Wintersemester 2023/2024:
Prof. Dr. Sebastian Markett, Lebenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie, Projekttitel: Psychologie der Schusseligkeit (SoSe 2023)
Abstract:
Das Projekt beschäftigt sich mit dem Alltagsphänomen “Schusseligkeit” aus psychologischer Sicht: Was ist Schusseligkeit, wie lässt sich Schusseligkeit wissenschaftlich erfassen und untersuchen, wie viel Schusseligkeit ist “normal”, und welche Auswirkungen hat Schusseligkeit auf den Alltag? Im Rahmen des Projekts wird eine digitale Austauschplattform mit multimedialen Inhalten erstellt, durch die psychologische Erkenntnisse vermittelt und diskutiert werden sollen. Damit soll psychologische Forschung mit Alltagsbezug “greifbar” gemacht werden.
Dr. Constanze Saunders, Professional School of Education, Projekttitel: Inklusive, lernende Schulen und forschende Lehrkräftebildung: Interprofessionelle Kollaboration zur Förderung von Sprachsensibilität im Fachunterricht (WS 2023/2024)
Abstract:
Das Projekt soll dazu beitragen, ein bestehendes Theorie-Praxis-Defizit in der Lehrkräftebildung zu schließen und einen effektiven Wissenstransfer sowohl in schulische als auch in universitäre Handlungsfelder zu befördern. In dieser interprofessionellen Kollaboration, die Lehramtsstudierende der HU einschließt, werden für die teilnehmenden Schulen bedarfsorientiert Fortbildungskonzepte zum Schwerpunkt des sprachsensiblen Fachunterrichts (auch mit Fokus auf Schüler:innen mit Deutsch als Zweitsprache) entwickelt und durchgeführt. Danach erfolgt eine Phase der gemeinsamen Unterrichtsentwicklung, in der methodische Konzepte in den Schulen erprobt und evaluiert werden. Die Projektergebnisse können in diesen und weiteren Schulen sowie der Lehrkräftebildung der HU und darüber hinaus genutzt werden und bieten damit eine Brücke zwischen Theorie und Praxis.
Dr. Markus Wettstein, Lebenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie, Projekttitel: Altersbilder und Altersdiskriminierung im Diskurs: Dissemination neuester Befunde für Nichtwissenschaftler (WS 2023/2024)
Abstract:
Negative Altersbilder und Altersdiskriminierung haben weitreichende negative Konsequenzen für Wohlbefinden, Gesundheit und sogar für die Lebenserwartung - dies ist in der Wissenschaft gut bekannt und vielfach empirisch belegt. Eine erhebliche Herausforderung besteht jedoch darin, derartige Forschungsergebnisse nicht nur der wissenschaftlichen Community zugänglich zu machen, sondern diese auch im Rahmen von Wissenschaftstranslation an Nichtwissenschaftler:innen zu kommunizieren, um die Öffentlichkeit für die schädlichen Auswirkungen von negativen Altersbildern - sowie für einseitige Altersbilder per se - zu sensibilisieren. Hier setzt dieses Projekt an, das im monatlichen Rhythmus neueste Erkenntnisse der Altersbilderforschung im Rahmen eines Podcasts für Laien, Praktiker:innen und Interessierte allgemeinverständlich zusammenfasst (genutzt wird die Plattform des bereits bestehenden und etablierten Gerotontologie-Podcast knowlage.de) und natürlich auch Diskussionsmöglichkeiten anbietet, etwa auf der Homepage selbst oder über den Social-Media-Kanal von knowlAGE auf Twitter. Aus diesem Wissenstransfer und Diskurs sollen Impulse für künftige Forschung resultieren, und ältere Menschen selbst sollen zu Wort kommen und mitteilen können, was sie im Zusammenhang mit (negativen) Altersbildern und Altersdiskriminierung beschäftigt und welche Problemfelder sowie mögliche Bewältigungsformen und Lösungsansätze sie selbst sehen. Das Projekt wird mit Dr. Tobias Müller (Kolping Hochschule für Gesundheit und Soziales, Köln) als externer Kooperationspartner durchgeführt.
Was „Open Humboldt Freiräume“ bietet:
Die Geförderten erhalten eine Freistellung von der Lehre im Sommersemester 2023 bzw. Wintersemester 2023/24 und werden für sechs Monate beurlaubt. Aus Mitteln der Berlin University Alliance können sie Lehrvertretungen für diese Zeit einstellen.
Die neue Förderlinie Open Humboldt Freiräume wurde zum Sommersemester 2021 das erste Mal ausgeschrieben und zielt darauf ab, den Wissensaustausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu fördern. Im Zentrum steht dabei die Idee, dass Forscher:innen freie Zeit brauchen, um aus der Universität heraus in den Dialog mit der Gesellschaft zu treten und Projekte im Bereich Knowledge Exchange / Transfer/ Wissenschaftskommunikation zu entwickeln.
In der neuen Förderrunde 2023/24 wurden insgesamt 14 Anträge auf Förderung eingereicht.
Weitere Informationen:
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Xenia Muth
Referentin Wissensaustausch mit der GesellschaftHermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik
Humboldt-Universität zu Berlin
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