Mosse Lecture: Berliner Umlandliteratur
Der Literaturwissenschaftler Marcus Twellmann eröffnet die neue Reihe der Mosse Lectures zum Thema »Landleben« mit einem Vortrag zu »Berliner Umlandliteratur« und literarischen Grenzgängen zwischen Stadt und Land.
Gespräch und Moderation: Claudia Stockinger
Einführung: Ethel Matala de Mazza
Abstract
Betrachtet man die derzeit entstehende Berliner Umlandliteratur als Bestandteil einer rurbanen Assemblage, lässt sich eine relationale Perspektive auf unterschiedliche Räume gewinnen und nach der Teilhabe der Literatur an sozionaturalen Prozessen fragen. Ohne das Verhältnis von Stadt und Land im Vorhinein als Gegensatz auszulegen, kann man eine solche, potentiell wirkmächtige Verwendung der Unterscheidung durch literarische, politische und wissenschaftliche Akteure in den Blick nehmen. Während manche Beobachter hier eine gesellschaftliche Spaltungslinie erkennen, wenden andere sich gegen radikalisierte Diskursakteure, die Konflikte herbeiredeten. Trifft dieser Vorwurf auch eine kritische Wissenschaft vom Stadt/Land-Gegensatz? Und wie operiert die Erzählkunst in diesem Zusammenhang?
Marcus Twellmann ist seit 2021 Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Hamburg. Marcus Twellmann leitete die Forschungsstelle »Kulturtheorie und Theorie des politischen Imaginären« an der Universität Konstanz und war im Exzellenzcluster 16 »Kulturelle Grundlagen von Integration« als wissenschaftlicher Koordinator tätig. Seine Forschungsinteressen gelten der Literatur- und Kulturtheorie sowie der neueren deutschen Literatur im globalen Kontext, insbesondere reisenden Formen. 2019 erschien die Studie »Dorfgeschichten. Wie die Welt zur Literatur kommt« im Wallstein Verlag.
Claudia Stockinger ist Professorin für Neuere deutsche Literatur (17. – 19. Jahrhundert) an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2022 leitet Claudia Stockinger das Teilprojekt »Populäre Narrative des guten Lebens. Wechselverhältnis von Medizin und Zeitlichkeit im deutschen Fernsehen« der DFG-Forschungsgruppe 5022 »Medizin und Zeitstruktur des guten Lebens«. Ihre Forschungsschwerpunkte gelten der Literaturgeschichte der Aufklärung und des 19. Jahrhunderts, der Literatur und dem Literaturbetrieb der Gegenwart, der Theorie der Kanonbildung, der Intertextualität und Autorschaft sowie der ruralen Moderne.
Kontakt
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Robert Loth
MOSSE-LECTURESHumboldt-Universität zu Berlin
Dorotheenstr. 24
10117 Berlin
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